Die Attraktivität von Innenstädten am Beispiel der Stadt Stuttgart Identifikation von emotionalen Hot Spots

– von B.A. Alisa Schumpp – HFT Stuttgart, Wirtschaftspsychologie

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Innenstädte galten lange Zeit als zentraler Ort des Handels, Wohnens, der Freizeit und Arbeit. Durch den derzeitigen wirtschaftlichen und sozioökonomischen Wandel müssen die ursprünglichen Funktionen der Innenstädte neu überdacht werden. Dies birgt für die Innenstädte die Gefahr, als Ort der Bedürfnisbefriedigung an Attraktivität zu verlieren (Fahle et al., 2008). Dabei gibt es kein städteübergreifendes Rezept, wie diese Gefahr gebannt und der Transformationsprozess erfolgreich gestaltet werden kann (Institut für Handelsforschung Köln, 2018). Vielmehr muss die individuelle Ausgangslage erfasst werden, um die Stärken und Schwächen einer Innenstadt zu erkennen.

Mit dem derzeitigen Wandel von der Industrie- zur WissensDienstleistungsökonomie gewinnen Stadtzentren ihren Status Wirtschaftskraft wie auch Arbeits- und Wohnort teilweise zurück.

Die Innenstadt der kurzen Wege bietet den Unternehmen als Standort den Vorteil der schnellen Übermittlung von Informationen, den Zugang zu Wissen durch die hier angesiedelten Bildungseinrichtungen sowie zu einer kreativen Szene, welche sich verstärkt in den innenstadtnahen Quartieren niederlassen. Aufgrund der wachsenden Vermischung von Arbeit, Freizeit und Wohnen spielt die Nähe zwischen Wohn- und Arbeitsort eine immer wichtiger werdende Rolle. Dabei stellt die Innenstadt aufgrund des Standortes vieler Unternehmen, der hohen Freizeitangeboten sowie Wohnquartieren der optimale Ort dar (Fahle & Burg, 2014, S.43).

Zur Beantwortung der Forschungsfrage, auf welche Faktoren Passanten während dem Innenstadtbesuch achten, haben Probanden während der mobilen Umfrage jeweils 6 Hot Spots ausgesucht, die ihnen entweder besonders positiv gefallen bzw. als störend empfunden werden. Von jedem dieser Hot Spots wurden die GEO- Koordinaten sowie ein Bild aufgezeichnet, um bei der Auswertung nachvollziehen zu können, welche konkreten Hot Spots in der Stuttgarter Innenstadt als besonders positiv bzw. negativ empfunden werden.

Die Hot Spots innerhalb der Gruppe Stadtbild wurden mit einer Durchschnittspunktzahl von 6,52 Punkten bewertet, die Hot Spots innerhalb der Gruppe Einkaufserlebnis mit durchschnittlich 6,08 Punkten. Insgesamt besuchten die Probanden 95 Hot Spots.

Insgesamt erhielt die Stuttgarter Innenstadt hinsichtlich ihrer Attraktivität im Durchschnitt 6,69 von möglichen 10 Punkten.

Die Stadtplanung und das Stadtmarketing von Stuttgart hat mit dieser Arbeit konkrete Vorschläge erhalten, welche Punkte zu einer Attraktivitätssteigerung der Innenstadt führen würden.

Beteiligte Personen: B.A. Alisa Schumpp, Prof. Dr. Stephanie Huber (HFT Stuttgart) und B.A. Brigitte Braun

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